Onboarding-Prozess: Neue Mitarbeiter erfolgreich einarbeiten

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Wusstest du, dass Arbeitnehmer ein gutes Betriebsklima zu 59% wichtiger ist, als Gehalt oder Bonuszahlungen (54%). Die Studie Meaning of Work von Indeed unterstreicht, dass der Wohlfühlfaktor in einem Unternehmen überwiegt. Das ist beim Start von neuen Mitarbeiter kaum anders. Neue Kollegen wollen sich willkommen, integriert und abgeholt fühlen. 

Alles, was du brauchst, ist ein guter und optimierter Onboarding-Prozess. Wir erklären dir, was gutes Onboarding ausmacht und wie du den Prozess bestmöglich umsetzen kannst.

Was ist Onboarding? 

Onboarding bedeutet das „An-Bord-Nehmen“ von neuen Mitarbeiter. Es handelt sich allerdings nicht nur um eine bloße Einarbeitung, sondern viel mehr um eine Eingliederung ins Unternehmen. Hinter dem Begriff (der aus dem Personalwesen stammt) stehen konkrete Maßnahmen, die den Start in ein neues Unternehmen erleichtern sollen.

Ein gutes Onboarding verfolgt folgende Ziele: 

  • Wohlfühlatmosphäre schaffen: Es gibt kein besseres “Herzlich Willkommen” als ein erfolgreicher und gut durchdachter Onboarding-Prozess.
  • Einarbeitung: Neue Mitarbeiter schnell und sicher an neue Aufgaben heranzuführen.
  • Wertevermittlung und Abläufe: Die Unternehmenskultur und interne Prozesse näherbringen.
  • Connections: Kontakte zu Kollegen aufbauen.
  • Ehrlicher Austausch: Festgesetzte Feedbackgespräche mit Vorgesetzten.
  • Bindung: Onboarding wirkt sich positiv auf das Employer Branding aus und verringert die Kündigungsrate in der Probezeit.

Der Onboarding-Prozess ist in verschiedene Phasen aufgeteilt und beginnt noch vor dem ersten Arbeitstag und endet meist nach einigen Wochen oder Monaten. In der Regel endet das Onboarding mit dem Ablauf der Probezeit - kann aber je nach Unternehmen und Komplexität der Stelle länger oder kürzer sein. 


Warum ist ein ​​Onboarding-Prozess wichtig? 

Wir erinnern uns alle an unsere ersten Tage: in der Schule, in der Uni oder am Ausbildungsplatz. Der erste Eindruck ist bleibend und nachhaltig. Es geht mehr als nur um Arbeit und Aufgabenverteilung, sondern auch um Gespräche und Gefühle, die in dieser neuen Umgebung entstehen. Dieser Eingliederungsprozess ist immer eine sehr persönliche Erfahrung. 

Mache diese ersten Tage und Wochen für deine neuen Mitarbeiter unvergesslich! Der Start eines neuen Mitarbeiters in dein Unternehmen hat einen großen Einfluss auf seine weitere Entwicklung, Motivation und Produktivität. Wusstest du, dass laut der Haufe Onboarding Studie jeder vierte Mitarbeiter innerhalb des ersten Jahres kündigt, weil er sich nicht mit der Unternehmenskultur identifizieren kann? 

Ein guter Onboarding-Prozess bindet “Neulinge” früh an dein Unternehmen und beugt einer vorzeitigen Kündigung vor. 83% der befragten Unternehmen gaben an, dass sich die Fluktuation im ersten Jahr durch Onboarding-Maßnahmen verringert hat. Ein optimaler Onboarding-Prozess hilft also, um neue Mitarbeiter schnell ins Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden.

Die Bedeutung von guten Onboarding-Maßnahmen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Zunehmender Fachkräftemangel, steigende Mobilität und Remote-Arbeit haben dazu geführt, dass dem Eingliederungsprozess immer mehr Priorität eingeräumt wird.


Wie sieht ein Onboarding-Prozess aus?

Der Onboarding-Prozess lässt sich in drei Phasen einteilen und kann für die meisten der neuen Mitarbeiter standardisiert werden. Noch bevor die neuen Angestellten die Firma betreten, beginnt bereits der Eingliederungsprozess.

1. Preboarding: Vor dem ersten Arbeitstag

Der erste Schritt, um neue Mitarbeiter an Bord zu holen, ist natürlich die Unterschrift des Arbeitsvertrags. Dass du den Vertrag und andere wichtige Unterlagen fristgerecht zusenden solltest, versteht sich natürlich von selbst. Doch zwischen der Vertragsunterschrift und dem ersten Arbeitstag können noch Wochen oder Monate vergehen. Neue Mitarbeiter haben genügend Zeit, um ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken oder auf Konkurrenzangebote zurückgreifen. Indem du dein Bild als attraktiver Arbeitgeber stärkst, kannst du auch schon vor dem ersten Arbeitstag für eine gute Bindung von Angestellten und Unternehmen sorgen. Weitere Onboarding-Möglichkeiten für Phase Eins sind: 

  • Vorwissen schaffen: Stelle weitere Informationen und ggf. bereits Arbeitsmittel bereit. Vorwissen, Leitfäden, Infos über Abläufe, Themen und Projekte geben ein gutes und sicheres Gefühl für die ersten Arbeitstage.
  • Weiterführende Informationen: Kläre den Dresscode und die Arbeitszeiten ab.
  • Ansprechpartner: Stelle sicher, dass zukünftige Mitarbeiter einen persönlichen Ansprechpartner haben, den sie bei Fragen kontaktieren können.
  • Zuständigkeiten: Stelle sicher, dass Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten innerhalb des Teams kommuniziert wurden.
  • Schulungen: Organisiere bei Bedarf eine Mitarbeiterschulung, wenn neue Kollegen zusätzliche Schulungen in einem bestimmten Gebiet benötigen.
  • Erstes Kennenlernen: Biete einen Lunch mit Kollegen an, damit ein erstes entspanntes erstes Kennenlernen stattfinden kann.
  • Digitales Kennenlernen: Für bevorzugt digitale Meetings, kannst du einen “virtuellen Küchenplausch” mit den zukünftigen Kollegen anbieten. 
  • Arbeitsplatz vorbereiten: Schaffe bereits vor dem ersten Arbeitstag einen sauberen, komfortablen und voll eingerichteten Arbeitsplatz, damit es an Tag Eins direkt loslegen kann.
  • Aufmerksamkeit besorgen: Bereite ein freundliches und passendes Willkommensgeschenk vor (Blumen, Pralinen etc.)

2. Startphase: Die ersten Arbeitstage

Der erste Eindruck ist für eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit entscheidend. Nicht selten kündigen Mitarbeiter nach kurzer Zeit, wenn sie bereits am Anfang mit einem schlechten Gefühl nach Hause gehen. 

Im Gegensatz zu dem viel zitierten Satz “get them in and get them working” sollte nicht die Erledigung von Arbeitsaufgaben in der ersten Arbeitswoche an erster Stelle stehen, sondern das Bekanntmachen mit Kollegen, Unternehmensprozessen und der Unternehmenskultur. Sorge also prioritär dafür, dass sich die “Neueinsteiger” wohl, integriert und abgeholt fühlen. Maßnahmen für die Onboarding Phase 2 sind zum Beispiel:

  • Einbindung in den Onboarding-Prozess: Erkläre neuen Mitarbeiter den Onboarding-Prozess, damit sie wissen, wie die kommenden Tage und Wochen aussehen.
  • Vorstellung der Firma: Biete einen Rundgang durch das Unternehmen an und stelle die verschiedenen Abteilungen und Kollegen vor.
  • Mentor: Weise einen Mentor zu, an den sie sich bei Fragen wenden können.
  • Chef-Meeting: Plane ein kurzes Meeting mit dem Chef ein, in dem die wichtigsten Eckpunkte und gegenseitige Erwartungen geklärt werden.
  • Begrüßung: Bereite eine Begrüßung innerhalb des Teams vor, damit die neuen Mitarbeiter schnell alle Kollegen kennenlernen. Im besten Fall ist gleich ein gemeinsamer Team-Lunch geplant.
  • Willkommenspaket: Bereite ein Mitarbeiter-Willkommenspaket vor mit Unterlagen zum Unternehmen, Schlüssel, Visitenkarten, Einarbeitungsplan, Infos zu Mitarbeiter-Angeboten, Parkplatz und Essens-Angeboten, etc..
  • Unternehmenswerte: Vermittle die zentralen Unternehmenswerte und erkläre auch kleine Details, die für alle gleichermaßen gelten: Home-Office-Regeln, Mittagessen, Zigarettenpause, Krankheit, etc.
  • Produktvorstellung: Bereite eine Präsentation der Produkte vor. Eine ausführliche Produktvorstellung ist ein wichtiger Bestandteil des Onboardings, besonders für Kollegen aus produktfernen Bereichen wie beispielsweise der Buchhaltung oder HR.
  • Spannende Projekte: Veranlasse, dass erste spannende Aufgaben zugewiesen werden. Informiere über den Stand der Projekte und binde neue Kollegen gleich mit ein. Wenn die ersten Aufgaben spannend sind, werden auch neue Mitarbeiter begeistert nach Hause gehen.

3. Einarbeitung: Die ersten sechs Monate 

Nach der ersten erfolgreichen Woche geht die Einarbeitung sukzessive weiter, begleitet von strukturierten Onboarding-Maßnahmen. Die neuen Mitarbeiter lernen in den kommenden Monaten das Unternehmen besser kennen, wachsen in ihre Aufgaben hinein und erhalten Raum für Feedbackgespräche. Die Begleitung ist in Phase drei weniger intensiv, aber dennoch wichtig für den gemeinsamen Erfolg über die Probezeit hinaus: 

  • Regelmäßige Feedbackgespräche: Ein erstes Feedbackgespräch sollte bereits nach den ersten Wochen stattfinden, danach im monatlichen Turnus. Dabei stehen in einem persönlichen und offenen Austausch Fragen zu den Projekten und zur Arbeitsatmosphäre im Fokus.
  • Zielsetzungen: In den regelmäßigen Gesprächen sollten auch Entwicklungsschritte und Karriereperspektiven besprochen werden, ebenso wie die Ziele erreicht werden können.
  • Trainings- und Schulungen: Sind weitere Trainings und Schulungen geplant? Dann erstelle einen Einarbeitungsplan, damit die neuen Kollegen Bescheid wissen.
  • Teambuilding: Attraktive Team-Events und Teambuilding-Maßnahmen helfen zur weiteren Integration, fördern Kontakte und stärken das Employer Branding.


Onboarding-Prozess Checkliste als Download

Wie gehst du am besten beim Onboarding-Prozess vor? Nachdem du ein Konzept erstellt hast, kannst du anhand einer Onboarding Checkliste ganz einfach bei jedem Neueinsteiger die einzelnen Schritte abarbeiten ohne etwas zu vergessen. Lade dir jetzt unsere Checkliste als PDF herunter. Bedenke auch Zuständigkeiten samt Vorlaufzeit abzusprechen und im Onboarding-Plan festzuhalten.


Um die Checkliste als PDF herunterzuladen, folge einfach diesen Link oder klicke auf das Bild.

Herausforderung beim Onboarding neuer Mitarbeiter

Frühes Onboarding beugt Absagen vor: Die Haufe Onboarding Studie fand heraus, dass bei mehr als einem Viertel der befragten Unternehmen neu eingestellte Mitarbeiter bereits zwischen Vertragsunterschrift und dem ersten Arbeitstag gekündigt haben. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass ein erfolgreicher Onboarding-Prozess von Mitarbeiter bereits vor dem ersten Arbeitstag beginnt. 

Chefs von KMUs müssen Balance finden: Im Mittelstand werden die meisten Mitarbeiter 1 zu 1 eingearbeitet. Dies macht meistens der Geschäftsführer oder ein leitender Angestellter. Doch achte unbedingt auf das Gleichgewicht aus produktiver Arbeit, die Umsatz bringt und die Zeit, die für die Einarbeitung genutzt wird. Eventuell können auch besser ausgebildete Mitarbeiter aus deinem Unternehmen einen Teil der Einarbeitung übernehmen. 

Digitale Tools werden beim Onboarding wichtiger: Digitale Tools und virtuelle Plattformen werden immer wichtiger im Onboarding-Prozess. Nicht nur die Pandemie, sondern auch der Wunsch nach flexibleren Arbeitsmodellen bei neuen Mitarbeiter misst dem digitalen Onboarding eine immer größere Bedeutung zu. 

Wie kann ein Onboarding-Prozess optimiert werden? 

Um neue Mitarbeiter noch effizienter an Bord zu holen und auch Kollegen im Homeoffice oder Remote ebenso effizient einzuarbeiten, kannst du deinen Onboarding-Prozess in Form eines Online-Kurses abbilden und Mitarbeiter mittels einer digitalen Schulungs-Plattformen günstig anlernen. 

Die Software Memberspot eignet für alle Unternehmen - vom Einzelunternehmen bis zu großen Gesellschaften - um einen großen Teil des Onboardings zu optimieren und zu digitalisieren! Das spart nicht nur Zeit, sondern “Neueinsteiger” können sich die Informationen bei Bedarf immer wieder abrufen. Ergänzend mit digitalen Meet-ups mit Chefs und Teamkollegen kann ein Mitarbeiter-Onboarding somit auch komplett digital umgesetzt werden.

Digitales Onboarding einrichten: Worauf sollte man achten?

Solltest du vom digitalen Onboarding-Prozess überzeugt sein, dann stellt sich dir sicher die Frage nach der Umsetzung. Wir geben dir im Folgenden einen Quickstarter zum digitalen Onboarding und sagen dir auf was du achten solltest. 

Als Erstes empfehlen wir dir, die Arten der Wissenskonservierung und Weitergabe zu überdenken. Wie willst und kannst du dein Wissen am besten an neue Mitarbeiter weitergeben und über welche Formate soll dies geschehen? 

  • Videoinhalte (wie Bildschirmaufnahme)
  • Audio
  • Textformate
  • Checklisten für Mitarbeiter (um Arbeitsschritte in Prozessen zu erledigen)

Jedes Format hat seine Vor- und Nachteile. Um die richtige Entscheidung zu treffen, solltest du abwägen, welche Punkte für dein Unternehmen relevant sind.

Schriftform vs Bildschirmaufnahme

Textformate

Vorteile: 

  • Besonders gut geeignet da man es schnell erweitern und ändern kann
  • Lassen sich nach Schlagworten schnell durchsuchen
  • Eignen sich besonders gut, um ein Inhaltsverzeichnis / Struktur aufzuzeigen

Nachteile:

  • Nicht jede Aufgabe lässt sich einfach in Schriftform verpacken (z.B. Arbeitsschritte in der Montage oder Bedienung von Software. 
  • Man sollte die Inhalte für den Anwender, also Mitarbeiter:in anfertigen. Nicht jeder Mitarbeiter kann mit Text gut lernen.
  • Kann Zeitaufwendig sein

Videos & Bildschirmaufnahme 

Vorteile: 

  • Mit Zoom, Loom, Webcam und Mikrofone schnell gemacht.
  • Komplexe Dinge lassen sich erklären (Softwarebedienung oder mit der Aufnahme und Erklärung einer Powerpoint-Präsentation).
  • Laut Studien hat audiovisuelles Lernen Vorteile.
  • Mitarbeiter fühlt sich nicht einsam oder isoliert. Videos wirken persönlicher und lassen sich leichter konsumieren als Texte, solange der Referent ein gutes Energielevel hat und nicht einschläfernd wirkt.

Nachteile:

  • Ändert sich eine kleine Sache, dann muss man häufig das ganze Video neu aufnehmen. 
  • Videos lassen sich nicht so einfach durchsuchen, es sei denn man setzt Schlagwörter für eine Textsuche ein.
  • Für sicheres Video-Hosting braucht meine eine Plattform.


Fazit: Handlungsempfehlungen für deinen Start ins digitale Onboarding

  1. Für das Erstellen eines digitalen Onboarding-Prozesses eignet sich meist eine Kombination aus Text- und Videoinhalten. 
  1. Digitales Onboarding lässt sich bereits mit wenigen Mitteln umsetzen. Mit Google Docs oder Microsoft und ein wenig Zeit kannst du Textinhalte erstellen. Für Videoinhalte eignet sich vorerst auch Youtube, wo du deine Videos kostenlos hosten und einfach teilen kannst. 
  1. Zur Einarbeitung von Mitarbeiter macht ein digitales Handbuch Sinn, das alle Instruktionen für das Ausüben einer bestimmten Position im Unternehmen sammelt. Die Struktur und das Inhaltsverzeichnis kannst du gut in Textform aufbauen. Konkrete Informationen lassen sich am besten in kurzen Videolektionen vermitteln (5 - 10 Minuten Länge). 
  1. Speichere dein Wissen und deine Dokumente für die digitale Einarbeitung von Mitarbeiterinnen gut zugänglich an einem sicheren und zentralen Ort im Unternehmen. Übrigens: Bei Memberspot sind deine vertraulichen Daten und Informationen sicher aufbewahrt und neue Kollegen können auch mit ihrem Handy bequem von unterwegs auf das Wissen zugreifen.

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